Aktuell berichtet „derFreitag”, dass Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, besser bekannt als „Zensursula”, das aktuelle Album von Rammstein indizieren ließ:
Vielleicht möchte sie so aber auch ihre evangelikalen Wertvorstellungen durchdrücken. Jetzt kann man sich auch fragen, wie man mit verhütetem Sex zu sieben Kindern kommt oder wie weltfremd man sein muss, die einzige im Ausland erfolgreiche Musikgruppe neben „Tokio-Hotel” und den „Scorpions” indizieren zu lassen.
Ich für meinen Teil habe mir jetzt das aktuelle Rammstein-Album bestellt, um ein Zeichen zu setzen gegen staatliche Bevormundung und Zensur — und gleichzeitig bin ich froh, dass dieses Mal die SPD nicht schuld ist, und sich stattdessen die FDP von ihren WählerInnen fragen lassen muss, wie sie diese Ministerin mittragen kann.
Naja, ne Indizierung ist jetzt nicht ganz das gleiche wie das Internet zu zensieren aber warum diese Frau immer noch Ministerin spielen darf, ist in der Tat ein Rätsel.
Der Brückenschlag zwischen evangelikalen Vorstellung und der fehlenden Verhütung ist vollkommen verwirrt, hat nichts mit der Indizierung des Albums zutun und reine Polemik gegen von der Leyen. Das Argument der Verkaufszahlen spreche gegen die Indizierung ist auch Schwachsinn. So darf man keine Artikel schreiben, auch wenn ich die Indizierung für nicht sinnvoll halte. Naja jetzt verkauft sich die CD — wie von der Band gewünscht — richtig gut. War ja geplant. Dass du, Christian ein „Zeichen” setzen willst, finde ich dann aber doch amüsant. Konsum gegen Zensur? Auf in den Kampf. Diese Argumentation versteh ich nicht. Ich kauf mir nur Musik die mir gefällt.
Und die Schadenfreude gegenüber der FDP ist auch ziemlich sinnfrei. Auch Polemik, die nichts zur Sache beiträgt.
Ein wenig Niveau sollten wir vielleicht auf diesem Blog erhalten.
Ich bin zufrieden mit dem Eintrag. :-)
Da bin ich ja glatt froh mir die Scheibe schon gekauft hab!
Gut zu lesen, das es doch Menschen gibt, die nicht wie die Oben Genannte im falschen Jahrtausend leben und denken. Soso nun soll angeblich Rammstein mit Ihrer neuen CD die Kinder verderben, naja als Rammstein Fan kann ich mich eigentlich für diese Art der Reklame nur bedanken, erinner sei nur an Falco und Jeannny PartI u.II. Andererseits wenn diese CD so anstössig und verderblich ist wie da so unterstellt wird, dann muss aber ab sofort jegliche Tageszeitung die nackte Körper, Anzeigen für das Alte Gewerbe etc. abdrucken, jede Zeitung die den Schlankheitswahn unterstützen mit irgendwelchen dümmlichen Diäten, die jeden Tag mehr ein Kind zur Bulemie drängt, ab sofort auf den Index setzen, sie verderben mehr Menschen als diese gelungene Rammstein CD. Hinzu kommt, das die vermeintlich zu verderbenden Kinder, sobald sie das Elternhaus hinter sich lassen, sich einer Sprache und Ausdrucksweise betätigen, da würden selbst die Jungs von Rammstein die Ohren anlegen und rot werden. Diese Indizierung zeigt ein weiteres Mal, wie Antiquiert,verklemmt und fern der Realität diese Leute sind die da uns Ihre Meinung per Gesetz verordnen. Es wird Zeit das diese Herrschaften Indiziert werden um uns endlich vor denen zu schützen.
Also Textzeilen wie „Du blutest für mein Seelenheil, Ein kleiner Schnitt und du wirst geil, Der Körper schon total entstellt, Egal — erlaubt ist was gefällt” finde ich persönlich jetzt nicht sehr jugendfrei. Wenn eine entsprechende Szene im Kino liefe würde ich auch sehr für eine Altersbegrenzung plädieren (und nichts anderes ist ja die Indexierung, die ja nur den Verkauf an Jugendliche verbietet).
@DSB
Schließt eine Indizierung nicht auch Werbeverbote mit ein? Okay, die Indizierung selber wirkt besser als eine Millionenteure Kampagne aber trotzdem meine ich, dass das schon etwas anderes ist als eine Altersbegrenzung. Und ein „Ab 18” finde ich auch nicht gerechtfertigt, ab 16 hätte völlig gelangt.
ja, diese Text-Schnipsel gibt’s bei Rammstein- aber auch „Haifisch” und „Mehr”, die teils blumig, teils hinterrücks die gesellschaftlichen Zustände anprangern bzw. teils einen Weg aus ihnen andeuten.
Die CD so weit zu hören / zu ertragen, bis zu Stück 4 bzw. 10, das ist wohl zuviel für Frau vdL- oder geht es gar genau um diese Texte?
Wer Rammstein die Euros nicht gönnt, kann auch bei last.fm oder you tube reinhören in die Songs der CD.
Und in Horrorfilmen gibt es auch romantische Szenen … Dass andere Lieder nicht so brachial daherkommen, macht das eine im Zweifelsfall ja nicht „jugendverträglicher”. Und bei Alben kommt man dann wahrscheinlich nicht umhin, eben das Gesamtkunstwerk auf den Index zu setzen. Alternativ könnte man natürlich auch die entsprechenden Stellen neutralisieren (so kam ja das berüchtigte Beeeep in die Welt ;) Aber das macht in diesem Fall wahrscheinlich einfach wenig Sinn …
Höre grade „Pussy” aus dem o. a. Album, ein klarer Angriff gegen Sextourismus, der wahrscheinlich mehr bewirkt als tausend Web-Sperren. Klar, wer Realität benennt, ist ein „Gedankenverbrecher”.
Gut, im Mittelalter wären sie noch gerädert worden.
Na dann ist ja klar, dass auch 13- oder 15-jährige mit drastischen Botschaften zu diesem Thema zugedröhnt werden müssen.
Achja, und was ist mit dem Themen in den Talkshows des Privatfernsehens?
Augen zu und durch?
Das freut mich wirklich. Solch extrem genügsame, leicht zufriedenzustellende Menschen findet man heutzutage selten.
Daß jemand gern mehrere Kinder (und sieben sind ja nun nicht wirklich viele) haben will, oder daß jemand einfach Dinge tut, die er eben gut kann (und wenn es eben gerade das Kinderzeugen und -gebären ist) das ist Dir wohl nicht in den Sinn gekommen? Ich wäre ehrlich gesagt dankbar, wenn Frau v. d. Leyen an dieser Stelle weitergemacht hätte, meinethalb bis zum vollen Dutzend, statt Deutschland mit ihrer kinderfeindlichen Fremdbetreuungsideologie zu beglücken. Wo bei der Frau »evangelikale Wertvorstellungen« zu finden sein sollen, ist mir einigermaßen schleierhaft.
Herzlich Willkommen im Mittelalter, dieser ausgemachte Schwachsinn wurde tatsächlich bestätigt. Da stellt sich mir die Frage, wann an den Strassenecken wieder Ablässe geahndelt werden und beim Dorfältesten der Hexenhammer aushängt. Wenn diese CD die nichts als Umgangssprache enthält zensiert werden muss , verstehe ich auch langsam warum die Filme der Olsenbande bei Premiere( Sky ) erst ab 16 und deswegen tagsüber freigeschaltet werden mussten.
Ich habe drei Kinder, der jüngste ist 13 und mit dem war ich gestern im Kino — „Die Päpstin”. Muss mich ja auch irgendwie an der Bildung des Kindes beteiligen, um den Unterrichtsausfall zu kompensieren (also ich wende Geld auf, um das was ich bereits bezahlt aber nie bekommen hab zu erhalten :-)) — also die Päpstin. Die Bösen schlagen dem Priester natürlich den Kopf vom Hals und das Blut spitzt — jedes PC-Spiel wäre schon verboten bei paar Tropfen roter Farbe. Die Vergewaltigung der Gattin des Priesters durch selbigen vor den Augen der Kinder dürfen Kinder natürlich im Kino sehen — nur gesungen dürfen sie es halt nicht bekommen. Die Kriegszene lasse ich nun unkommentiert, nicht das mir jemand damit kommt, da hätte sich irgendwer gewaltverherrlichend endblödet. Der Film war ab 12.
Ich empfinde es 20 Jahre nach dem Mauerfall
persönlich als Sündenfall was da grad abläuft. Die künstlerische Beschreibung der Realität wird indiziert, Autoren auch heute schon wieder verboten und die Frage bleibt — wann werden denn nun wieder die ersten Bücher brennen? Ist das vom Lindemann dabei? Und wo Zensursula wenn das Feuer gelegt wird?
Ich hab mit meinen Kindern nicht nur über Rammstein gesprochen. Ich glaub ich hab ihnen auch beigebracht was die Freiheit die wir meinen auszeichnet, die Achtung der Meinung des Anderen. Wohl gemerkt — die Achtung — nicht Verbot und Verfolgung wie bei Nazies und Kommunisten!
Wen das Inlet an SM-Praktiken erinnert, der sollte isich in erster Linie wegen seiner schmutzigen Phantasie selbst indizieren lassen, wer in Pussy die Aufforderung zu ungeschützten Sex im AIDS-Zeitalter erkennt sollte sich wohl eher als ertappt fühlen — keine Sau stört das sonst was die Jungs singen, wenn ich mich nicht an jedem Straßenstrich entlang vögeln muss. Vielleicht erkennen sich zu viele Bundesdeutscheinnen und -deutsche und den Lieder wieder. War noch nie lustig so ein Spiegel vor Augen.
Ich habe jedenfalls meine erste Enttäuschung nach der Bundestagswahl weg und werde nie nie nie wiiiiiiieeeeeeeeeeeder ind Stadt, Land oder Bund an Leute bzw. Parteien meine Stimme vergeben die an dieser Entscheidung mitgew„ü„rgt haben.